Die Kultur

im oberen Vinschgau

Alte Schätze

mit Geschichte

Willkommen in der Marktgemeinde Mals, auch bekannt als die ‚Siebentürmige‘, aufgrund ihrer sieben imposanten Türme, die das Dorf prägen. Die Gemeinde liegt in Südtirol in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau, genauer gesagt im Obervinschgau, hat ca. 5.230 Einwohner und zählt zu den ältesten Siedlungen Südtirols.

Nicht nur Urlauber und Gäste genießen die herrliche Lage von Mals, bereits die Römer hatten sich in dem Gebiet aufgehalten.
Im 17. Jahrhundert wurde Mals von Claudia von Medici zur Marktgemeinde erhoben, weshalb von ihr auch zwei Märkte geschenkt wurden. Dies sind der Georgimarkt (Pflanzmarkt) und der Gollimarkt (Viehmarkt).

Begeben Sie sich auf eine unvergessliche Zeitreise und entdecken Sie die reiche Geschichte, die sich hinter diesen eindrucksvollen Bauwerken verbirgt. Entdecken Sie die verborgenen Schätze, die hinter den alten Mauern und Türmen auf Sie warten.

Pfarrkirche „Maria Himmelfahrt“

Ein gotisches Meisterwerk

Die Pfarrkirche in Mals ist eine bedeutende Kirche im Vinschgau und ist für ihre gotische Architektur bekannt. Wann die Kirche erbaut wurde ist unklar, allerdings gibt es eine erste Nennung in einer Vereinbarung aus dem Jahre 1292 von Goswin. Des Weiteren ist ein Ablassbrief aus dem Jahre 1297 erhalten, welcher von 10 Bischöfen in Rom ausgestellt wurde. Nach einer Konsekration durch Bischof Johannes im 15. Jahrhundert wurde die Kirche umgebaut und im Zuge dessen vergrößert bzw. renoviert. Wahrscheinlich erfolgte durch den Umbau die Gotisierung der Pfarrkirche. 

Die Pfarrkirche besaß anfangs noch keinen Kirchturm, allerdings nimmt man an, dass ein Turm vorhanden war, welcher denen der alten Malser Kirchen ähnlich sah. Heute besitzt das Gotteshaus einen gotischen Spitzturm mit harmonischem Geläute, welcher 1530 erbaut wurde.

 

Die Benediktskirche

Ein Juwel der Geschichte

Die Benedikts Kirche in Mals ist ein bedeutendes kulturelles Erbe, das bis ins 9. Jahrhundert zurückreicht und damit eine wichtige Rolle in der Geschichte des Vinschgaus spielt. Bereits während der Karolingerzeit, im 9. Jahrhundert, wurde die romanische Kapelle erbaut, und seitdem hat sie zahlreiche Veränderungen erlebt, die sie zu einem Spiegelbild der verschiedenen Epochen machen.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche erweitert und renoviert, wobei ihre einzigartige architektonische Schönheit stets bewahrt blieb. Besonders bemerkenswert sind die Fresken aus dem Frühmittelalter, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckt wurden und die Geschichte der Region lebendig werden lassen.

Die Benediktskirche ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein wichtiges Symbol für die kulturelle Identität des Vinschgaus. Ihre ruhige und ehrwürdige Atmosphäre lädt Besucher dazu ein, die Geschichte und Spiritualität der Region zu erleben. Ein Besuch in diesem historischen Wahrzeichen ist ein unvergessliches Erlebnis, das die Seele berührt und einen tiefen Einblick in die reiche Geschichte des Vinschgaus bietet.

Der Fröhlichsturm

Ein Teil der Malser Skyline

Der Fröhlichsturm in Mals, erbaut im 13. Jahrhundert, steht als markantes Symbol für die bewegte Vergangenheit des Vinschgaus. Der Turm, benannt nach den einstigen Bewohnern, den Herren von Fröhlich, einer bedeutenden Adelsfamilie der Region, diente einst als Verteidigungsanlage.

Obwohl der Fröhlichsturm heute nicht betreten werden kann, zieht er dennoch zahlreiche Besucher an, die seinen imposanten Anblick bewundern und mehr über die Geschichte, die mit diesem ehrwürdigen Bauwerk verbunden ist, erfahren möchten. Seine massiven Mauern erzählen von längst vergangenen Tagen und verleihen der Umgebung einen Hauch mittelalterlichen Flairs.

Das Kloster Marienberg

Stille Schönheit

Das Kloster Marienberg, majestätisch über dem Vinschgau thronend, wurde im 12. Jahrhundert von den Brüdern Eberhard und Ulrich II. von Tarasp gegründet. Seit seiner Entstehung verkörpert es eine tiefe spirituelle Bedeutung und eine reiche historische Vergangenheit. Als Zentrum des Glaubens, der Kultur und des Wissens hat es über die Jahrhunderte hinweg eine bedeutende Rolle in der Entwicklung der Gemeinde Mals und des gesamten Vinschgaus gespielt.

Mit seinen 365 Fenstern und Türen, kunstvollen Fresken und kostbaren Reliquien zieht das Kloster Marienberg Besucher aus aller Welt an. Ein Spaziergang durch die historischen Gemäuer des Klosters ist wie eine Reise durch die Jahrhunderte, die tiefe Einblicke in die Geschichte und Spiritualität des Vinschgaus bietet.

Heute ist das Kloster Marienberg nicht nur ein Ort der Kontemplation, sondern auch ein lebendiges Kulturzentrum, das Konzerte, Ausstellungen und spirituelle Veranstaltungen beherbergt. Ein Besuch im Kloster Marienberg ist eine unvergessliche Erfahrung, die Körper, Geist und Seele berührt und einen tiefen Einblick in die reiche Geschichte und Spiritualität des Vinschgaus bietet.

Kloster St. Johann in Müstair

Das UNESCO Weltkulturerbe im Engadin

Das Benediktinerinnenkloster St. Johannes Baptist in Müstair im Münstertal (CH) ist ein sehr gut erhaltenes, aus dem frühen Mittelalter stammendes Kloster der Karolingerzeit, welches noch heute bewundert werden kann. 1983 wurde das Kloster von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

Anfangs als Männerkloster gegründet, wird es ab dem 12. Jh ausschließlich von Benediktinerinnen bewohnt und bewirtschaftet. Die Geschichte der gut erhaltenen Klosteranlage reicht über 1200 Jahre bis in die Zeit des großen Frankenkönigs Karl des Großen zurück. Jüngste Jahrringanalysen der Balken bekräftigten die in Val Müstair überlieferte Erzählung, wonach das Kloster im Jahr 775 von Karl selbst gegründet worden sei.

Treten Sie eine Zeitreise durch 1200 Jahre Kloster-, Kunst- und Baugeschichte an und besuchen Sie das Klostermuseum im Plantaturm, wo archäologische Funde, Kunstschätze und klösterlicher Alltag aus der Geschichte des Klosters gezeigt werden.

 

Bunker im Vinschgau

Zwischen Stahl und Beton

Ende der 1930er Jahre wurden entlang der Reschengrenze eine Reihe von Panzersperren und Bunkeranlagen errichtet, um eine Verteidigungslinie zum Schutz vor Hitlers Invasion zu errichten. Die Bunker dienten als Schutzeinrichtungen für die Zivilbevölkerung und Militäreinheiten während des Krieges und waren Teil des Alpenwalls.

Der Duce erteilte im November 1939 den Befehl, mit ausgedehnten Befestigungsarbeiten an der Nordgrenze zu beginnen. Bereits ab Ende Januar 1940 gab es in Südtirol ein erstes Verteidigungssystem mit 66 Anlagen. Im Oktober 1942 wurden die Bauarbeiten nach wiederholtem Protest des Deutschen Reiches eingestellt.

Heute sind einige der architektonischen Relikte aus der Zwischenkriegszeit immer noch erhalten und in die Obstwiesen und Weideflächen der Umgebung eingebettet, während andere in Vergessenheit geraten sind oder abgerissen wurden. Geschichtsinteressierte sollten sich eine Führung durch die interessanten Bunkeranlagen nicht entgehen lassen, allerdings ist dies nur mit einer Führung möglich. Der Bunker Etschquelle/Bunker Nr. 20 und die Panzersperre Plamort über der Ortschaft Reschen sind dabei besonders sehenswert. Diese Besichtigungen garantieren den Einblick in ein finsteres Kapitel des 20. Jahrhunderts.

 

Die Bräuche

in Mals und Umgebung

Scheibnschlogn

Zum Winter austreiben

Das Scheibenschlagen ist eine alte Tradition, die in Mals im Vinschgau jedes Jahr lebendig bleibt. Am ersten Sonntag der Fastenzeit, dem „Funkensonntag“, versammeln sich die Einwohner, um den Winter auszutreiben. In Mals gibt es drei verschiedene Orte, an denen dieser Brauch zelebriert wird. Je nachdem, in welchem Ortsteil man lebt, begeben sich die Menschen zum jeweiligen „Scheibnschlogegg“, um glühende Holzscheiben in die Nacht zu schlagen und symbolisch den Winter zu vertreiben. Spät am Abend wird unter lautem Jubel der Dorfgemeinschaft die „Hexe“ angezündet – ein faszinierendes Schauspiel, das die Gemeinschaft vereint und den Übergang in den Frühling feiert.

Krampus

eine jahrhundertealte Tradition

Der Brauch des Krampus hat in einigen Orten im Obervinschgau, unter anderem in Mals, eine jahrhundertealte Tradition und wird seit jeher jedes Jahr am Vorabend des Nikolaustages, also am 5. Dezember durchgeführt. Im Umzug sind neben den Krampussen auch der Nikolaus mit Engeln und Knecht Ruprecht eingebunden.
Bereits am Nachmittag findet das sogenannte “Nikolausaufwecken” statt, wo Schulkinder mit Schellen, Bockhorn und viel Lärm durch die Gassen ziehen. Anschließend beschenkt der Nikolaus sie am Hauptplatz mit Säckchen voller Erdnüssen, Mandarinen und Süßigkeiten.

Am Abend, meistens um 19:30 Uhr, beginnt der große Umzug mit verschiedenen Gruppen aus der Umgebung. Angeführt vom Nikolaus und den Engeln ziehen die Krampusse durchs Dorf bis zum Hauptplatz. Nach der Rede des Nikolaus dürfen sich die Krampusse unters Volk mischen und nehmen auch gerne Gebrauch von ihren Ruten.

Zur Malser Krampustradition gehören die Stocklarven und Sacklarven.

 

Herz-Jesu-Feuer

Heimatverbunden

Der Herz-Jesu-Tag ist der 2. Freitag nach dem Fronleichnamsfest. Am darauffolgenden Sonntag werden am Abend im ganzen Land Herz-Jesu-Feuer auf den umliegenden Bergen und Hügeln entzündet, die ein Kreuz, ein Herz oder andere Formen und Schriftzüge darstellen.

Diese alte Tradition soll der Verbundenheit mit der Heimat besonderen Ausdruck verleihen und ein Zeichen des Herz-Jesu-Gelöbnisses von 1796 sein. Die Landstände Tirols traten damals in Bozen zusammen, um über die Situation durch die französischen Truppen unter Machthaber Napoleon, zu beraten. Der Stamser Abt Sebastian Stöckl appellierte, unser Land Südtirol dem Heiligsten Herzen Jesu anzuvertrauen und so göttlichen Beistand zu erbitten. Seither wird das Gelöbnis jährlich erneuert und die Feuer am Berg und auf Hängen entzündet, als Zeichen der Verehrung und Dankbarkeit.

In Mals hat man einen guten Blick auf die umliegenden Feuer der verschiedenen Nachbardörfer wie Tartsch, Burgeis, Laatsch, Schleis Glurns und viele mehr.

 

Almabtrieb

Die Natur und bäuerliche Kultur im Einklang

Wenn der Almsommer sich dem Ende neigt, kommen die Kühe wieder zurück in die Ställe und werden im jeweiligen Dorf feierlich empfangen. Der Almabtrieb, auch Transhumanz genannt, ist seit jeher ein traditioneller Höhepunkt im Jahreskreislauf der Bauern, wo die Natur und die bäuerliche Kultur im Einklang miteinander verschmelzen.
Kühe werden mit schönen Kränzen kunstvoll verziert und die Kälber mit frischen Blumen geschmückt. Es ist ein Fest für Jung und Alt als Zeichen der Dankbarkeit für eine erfolgreiche Weidesaison, umrahmt mit bäuerlicher Kost, Musik und Volkstanz, aber auch die Goasslschnöller sorgen mit ihren Auftritten für gute Stimmung.

Zu bewundern gibt es den Almabtrieb auch bei uns hier in Mals, meistens Anfang September.